Ausbildungscoaching

In einem Bericht des Bundesinstituts für Berufsbildung zu vorzeitigen Vertragsauflösungen in der dualen Berufsausbildung aus dem Jahr 2022 wurden verschiedene statistische Daten und empirische Befunde aufbereitet. Dort heißt es, dass im Berichtsjahr 155.325 Ausbildungsverträge (29,5%) vorzeitig gelöst wurden – gut ein Drittel davon in der Probezeit, ein weiteres Drittel nach der Probezeit, aber noch im ersten Ausbildungsjahr und weitere knapp 23 Prozent im zweiten Jahr nach Vertragsbeginn. Die sogenannte Lösungsquote stieg auf 29,5 Prozent, wie Berechnungen des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) ergaben. Es handele sich um einen Höchststand, teilte das BIBB mit. Die Zahl umfasst nicht nur Ausbildungsabbrüche, sondern auch Wechsel, wie das Bundesinstituts für Berufsbildung betont. Viele Azubis wechselten lediglich Betrieb und Beruf, mindestens die Hälfte schlössen erneut einen Ausbildungsvertrag ab.

Hinter diesen Zahlen verbergen sich junge Menschen mit verschiedenen Gründen für einen Ausbildungsabbruch.  Häufig wird die Ausbildung aufgrund einer besseren Alternative (z.B. im Hinblick auf bessere Arbeitsbedingungen) abgebrochen. Doch für ebenfalls viele junge Menschen beginnt mit dem Ausbildungsabbruch eine sehr kritische Phase. Eine Phase in der junge Menschen Unterstützung und Begleitung brauchen bzw. eine Phase, die eventuell durch Unterstützung und Begleitung hätte verhindert werden können.

An einigen Orten wurde auf diese Entwicklungen mit dem sogenannten Ausbildungscoaching reagiert. Die Idee dahinter ist, neben den Ausbildungsbetrieben, Berufsschulen und Kammern eine neue, externe, soziale und bildungspolitische Säule der Berufsausbildung zu bieten um insbesondere sozial benachteiligte Auszubildende auf dem Weg zu einem erfolgreichen Ausbildungsabschluss zu unterstützen (Raithel 2014).

Zwei Beispiele aus der Praxis:

Ausbildungscoaching für junge Erwachsene (bis 27 Jahre) der Evangelischen Jugendsozialarbeit in Westmittelfranken

Die Evangelische Jugendsozialarbeit in Westmittelfranken, in Person der gemeinnützigen ESJA Rothenburg GmbH, berät junge Erwachsene bis 27 Jahre, die eine Ausbildung anstreben, sich gerade mittendrin befinden oder abgeschlossen haben. Unterstützt werden die jungen Menschen u.a. bei Berufsorientierung, Bewerbungstraining, Probleme im Betrieb, in der Berufsschule, in der Familie, mit Freund*innen, Unzufrieden mit der Ausbildung, Mobbing, Schulden, Suchtprobleme sowie im Hinblick auf gesundheitliche Einschränkungen. Ziel ist es, die jungen Menschen auf dem Weg zu einem erfolgreichen Berufsabschluss und damit zu einer tragfähigen Basis für ihr weitere Leben zu unterstützen. Im Zentrum steht dabei immer, dass die Ratsuchenden selbst zu einer Lösung kommen und gestärkt aus der Situation herausgehen. Die jungen Menschen können das Ausbildungscoaching in akuten Krisensituationen aufsuchen oder sich durchgehend durch die Ausbildung begleiten lassen.

> Weitere Informationen

Ausbildungscoaching für Geflüchtete und Neuzugewanderte im Alter zwischen 15 und 27 Jahren der Grünbau GmbH in Dortmund

Seit 2014 begleitet und unterstützt das Ausbildungscoaching der Grünbau GmbH Geflüchtete und Neuzugewanderte rechtskreisübergreifend bei der Aufnahme einer dualen oder schulischen Berufsausbildung, bzw. der Entwicklung einer tragfähigen Berufs- und Lebensperspektive. Inzwischen besteht das Team aus 7 Mitarbeitenden. Betreut wurden bislang 383 junge Menschen aus 37 Ländern im Alter zwischen 17 und 45 Jahren (Schwerpunkt: 17-27 Jahre).

 

Entstanden ist das Projekt mit dem Vorhaben die, durch das häufig zu frühe Jugendhilfeende (meist mit dem 18. Geburtstag), fehlende Unterstützung beim Ausbildungsstart (im Durchschnitt. mit ca. 20 Jahren) zu bieten.

 

Dabei wird rechtskreisübergreifend mit Kooperationspartner*innen, wie z.B. Unternehmen, Kammern, Arbeitsagentur, Behörden, Schulen und Berufskollegs sowie freien Trägern, zusammengearbeitet.

 

Gefördert wird das Projekt von der Stadt Dortmund und ist Bestandteil der Kommunalen Arbeitsmarktstrategie 2020–2030.

 

Unterstützung der Auszubildenden

 

Die Unterstützung der jungen Menschen umfasst unter anderem eine Klärung der individuellen Ausgangslage und Potenziale, die Stabilisierung der persönlichen Lebenssituation, eine (realistische) berufliche Orientierung, die Suche nach passenden Praktikums-/Hospitationsplätzen, die konkrete Stellen- oder Ausbildungsplatzsuche und natürlich das Anfertigen von aussagekräftigen Bewerbungsunterlagen (inkl. Bewerbungsfotos), sowie die Vorbereitung auf Einstellungstests und Vorstellungsgespräche. Zudem werden die jungen Menschen durch das Ausbildungschoaching im Hinblick auf Verwaltungs- & Behörden-, sowie Finanzierungsangelegenheiten unterstützt. Es findet sowohl Einzel- als auch Gruppenarbeit mit den Auszubildenden statt.

Bei individuellem Bedarf wird das Angebot durch eine professionelle psychoedukative Begleitung und psychotherapeutische Angebote, sowie durch sozialintegrative Angebote ergänzt.

Auch eine Nachbetreuung nach dem Ausbildungsabschluss ist möglich.

Unterstützung der Ausbildungsbetriebe

Neben der Unterstützung der jungen Menschen, sind die Ausbildungscoaches aber auch mit den Betrieben in Kontakt. Hier geht es insbesondere darum, Betriebe, die bislang keine Erfahrungen in der Ausbildung Geflüchteter haben, über individuelle sowie rechtliche Voraussetzungen zu informieren, Vorurteile abzubauen und Verständnis zu schaffen. Zudem wird ein Erfahrungsaustausch unter den Betrieben angeregt sowie im Bedarfsfall zwischen Auszubildenden und Betrieben vermittelt.

 

> Weitere Informationen

Der Förderbedarf junger Menschen in Berufsausbildung wurde inzwischen an vielen Orten erkannt. In der Praxis lassen sich verschiedene Ansätze hinsichtlich einer engen und frühzeitigen Begleitung junger Menschen im Übergang Schule – Beruf finden. So z.B. auch die Praktikalotsen im Landkreis Harz. Unter https://www.mags.nrw/ausbildung-foerdern sind z.B. verschiedene Förderangebote für Auszubildende in NRW aufgeführt.

Weitere Inhalte

Zeilennummer Name des Land(-Kreises) oder der krsfr. Stadt Bundesland Einwohner*innenzahl Bevölkerungsdichte Raumtypisierung Bruttoinlandsprodukt je Einwohner*in Verfügbares Einkommen privater Haushalte Kommunale Verschuldung pro Kopf Haushalte mit niedrigem Einkommen Jugendquotient Jugendberufsagentur Jobcenter Durchschnittliche Wiedervermietungsmiete Untergebrachte wohnungslose Menschen unter 18 Jahre Untergebrachte wohnungslose Menschen 18 bis 25 Jahre Untergebrachte wohnungslose Menschen insg. Wohnungsleerstand SGB II-Quote 15 bis 24 Jahre Regelleistungsberechtigte 15-24 J.in Bedarfsgemeinschaften | SGB II Unter 25-Jährige in Bedarfsgemeinschaften Verschuldung 18- bis 21-Jährige Inanspruchnahmequote §29 SGB VIII 18- bis 20-Jährige (Hilfen pro 10.000) Inanspruchnahmequote §30 SGB VIII 18- bis 20-Jährige (Hilfen pro 10.000) Inanspruchnahmequote §33 SGB VIII 18- bis 20-Jährige (Hilfen pro 10.000) Inanspruchnahmequote §34 SGB VIII 18- bis 20-Jährige (Hilfen pro 10.000) Inanspruchnahmequote §35 SGB VIII 18- bis 20-Jährige (Hilfen pro 10.000) Inanspruchnahmequote §35a SGB VIII 18- bis 20-Jährige (Hilfen pro 10.000) Inobhutnahmen 14- bis unter 18-Jährige (Hilfen pro 10.000) Ausgaben für Jugendsozialarbeit (§13 SGB VIII) Anteil der Ausgaben für JSA (§13 SGB VIII) an den Gesamtausgaben Leistungen zur Integration für sog. schwer Erreichbare (§16h SGB II) Anteil Ausgaben | schwer Erreichbare an Ausgaben zur Eingliederung Schulabgänger*innen mit allg. Hochschulreife im Schuljahr 2021/2022 Schulabgänger*innen ohne Hauptschulabschluss im Schuljahr 2021/2022 Ausbildungsbeginner*innen ohne Hauptschulabschluss 2022 Unbesetzte Ausbildungsstellen Unversorgte Bewerber*innen je 100 unbesetzte Stellen Unversorgte Bewerber*innen Erfolgsquote beim Abschluss beruflicher Bildungsgänge 2022 Jugendarbeitslosenquote
1 Median 200.292 450 2 40.723 24.420 3.646,00 44,50 32,30 45 20 130 4,30 8,50 12,00 38,30 1,30 0,00 78,80 34,50 119,70 3,10 66,00 112,40 1.494.678,00 1,40 70.784,40 2,10 32,10 7,30 6,20 10,80 35,70 4,60 62,30 5,30
2 Mittelwert 232.642 796 2 45.150 24.227 4.370,00 44,50 31,70 114 43 316 5,00 9,20 11,70 37,40 1,40 4,30 92,40 41,30 131,40 8,80 74,30 198,70 2.393.336,70 1,60 290.896,80 2,40 32,80 7,80 7,70 11,40 67,50 5,60 58,00 5,50
3 Minimalwert 45.792 60 1 23.724 18.310 478,81 31,60 25,40 bis unter 5,50 0 0 5 2,70 2,60 9,30 30,00 0,40 0,00 0,00 0,00 42,80 0,00 0,00 24,70 43.606,00 0,00 0,00 0,00 16,80 3,10 0,20 1,00 1,10 0,50 22,80 1,70
4 Maximalwert 1.173.891 3.060 4 107.088 28.860 17.032,20 53,60 35,90 11,50 und mehr 825 325 2.975 13,00 24,40 13,70 43,40 3,00 47,30 273,80 107,10 376,80 48,70 237,70 1.491,40 20.609.142,00 7,50 2.167.026,00 6,30 51,70 14,50 30,70 23,50 477,60 31,60 90,60 11,70
5 Deutschland 84.358.845 236 82.000 25.830 28.164,00 41,20 31,80 366 10,30 47.200 18.760 178.145 4,50 8,00 11,90 38,70 4,00 68,00 34,00 117,00 12,00 52,00 141,00 1,40 99.999.999,99 1,50 33,70 6,80 12,60 33,00 5,40 4,40
6 Stadt Flensburg Schleswig-Holstein 92.550 1.631 4 47.407 20.170 5.019,83 45,40 29,10 2 gE 8,50 bis unter 10,00 0 10 80 2,90 11,30 13,50 38,60 1,50 86,30 30,80 132,50 0,00 0,00 1.196,60 6.687.900,00 6,30 193.127,00 2,30 43,90 8,10 26,70 8,40 97,10 13,10 68,80 5,60
7 Kreis Ostholstein Schleswig-Holstein 203.606 146 3 31.618 27.720 3.563,00 42,50 29,20 2 gE 10,00 bis unter 11,50 30 25 250 3,50 6,90 12,00 36,80 1,10 0,00 35,50 128,80 13,10 179,10 41,90 456.525,00 0,40 0,00 29,40 10,50 17,60 23,00 19,90 8,30 82,80 4,30
8 Kreis Schleswig - Flensburg Schleswig-Holstein 206.038 99 4 32.283 25.770 2.765,00 41,80 33,80 2 zkT 7,00 bis unter 8,50 35 20 225 3,10 6,60 12,00 38,50 0,90 0,00 44,70 79,00 0,00 18,90 149,60 2.470.416,00 1,70 25,70 10,50 30,70 12,10 130,70 14,50 65,90 3,60
9 Stadt Braunschweig Niedersachsen 251.804 1.307 1 79.427 24.890 3.305,79 45,50 27,00 2 gE 8,50 bis unter 10,00 15 15 255 3,70 8,40 12,30 35,90 0,80 2,70 93,90 65,30 183,60 43,50 81,60 254,90 3.746.750,00 2,20 293.911,20 2,20 49,40 6,50 2,50 6,80 4,50 0,60 40,20 3,50
10 Landkreis Göttingen (Stadt Göttingen) Niedersachsen 328.458 187 2 39.556 23.720 3.068,00 46,00 29,90 2 zkT 8,50 bis unter 10,00 395 110 985 5,30 7,00 12,40 37,40 0,90 0,00 149,90 34,50 132,10 7,90 78,90 114,80 5.740.529,00 2,60 4,20 15,10 26,00 6,70 26,50 4,60
Name des Land(-Kreises) oder der krsfr. Stadt Bundesland Einwohner*innenzahl Bevölkerungsdichte Raumtypisierung Bruttoinlandsprodukt je Einwohner*in Verfügbares Einkommen privater Haushalte Kommunale Verschuldung pro Kopf Haushalte mit niedrigem Einkommen Jugendquotient Jugendberufsagentur Jobcenter Durchschnittliche Wiedervermietungsmiete Untergebrachte wohnungslose Menschen unter 18 Jahre Untergebrachte wohnungslose Menschen 18 bis 25 Jahre Untergebrachte wohnungslose Menschen insg. Wohnungsleerstand SGB II-Quote 15 bis 24 Jahre Regelleistungsberechtigte 15-24 J.in Bedarfsgemeinschaften | SGB II Unter 25-Jährige in Bedarfsgemeinschaften Verschuldung 18- bis 21-Jährige Inanspruchnahmequote §29 SGB VIII 18- bis 20-Jährige (Hilfen pro 10.000) Inanspruchnahmequote §30 SGB VIII 18- bis 20-Jährige (Hilfen pro 10.000) Inanspruchnahmequote §33 SGB VIII 18- bis 20-Jährige (Hilfen pro 10.000) Inanspruchnahmequote §34 SGB VIII 18- bis 20-Jährige (Hilfen pro 10.000) Inanspruchnahmequote §35 SGB VIII 18- bis 20-Jährige (Hilfen pro 10.000) Inanspruchnahmequote §35a SGB VIII 18- bis 20-Jährige (Hilfen pro 10.000) Inobhutnahmen 14- bis unter 18-Jährige (Hilfen pro 10.000) Ausgaben für Jugendsozialarbeit (§13 SGB VIII) Anteil der Ausgaben für JSA (§13 SGB VIII) an den Gesamtausgaben Leistungen zur Integration für sog. schwer Erreichbare (§16h SGB II) Anteil Ausgaben | schwer Erreichbare an Ausgaben zur Eingliederung Schulabgänger*innen mit allg. Hochschulreife im Schuljahr 2021/2022 Schulabgänger*innen ohne Hauptschulabschluss im Schuljahr 2021/2022 Ausbildungsbeginner*innen ohne Hauptschulabschluss 2022 Unbesetzte Ausbildungsstellen Unversorgte Bewerber*innen je 100 unbesetzte Stellen Unversorgte Bewerber*innen Erfolgsquote beim Abschluss beruflicher Bildungsgänge 2022 Jugendarbeitslosenquote

Filter

Bleiben Sie auf dem Laufenden

Derzeit befindet sich unsere Website noch im Aufbau. Daher sind viele Inhalte noch nicht abrufbar. Abonnieren Sie einfach unseren Newsletter und erfahren Sie per E-Mail von sämtlichen Neuigkeiten rund um das Beratungsforum JUGEND STÄRKEN: Brücken in die Eigenständigkeit.

Contact Information
Vehicle Information
Preferred Date and Time Selection

Care Leaver*innen

Care Leaver*innen verfügen über Erfahrungen in stationären Erziehungshilfen (Jugendwohngruppen, Pflegefamilien oder andere betreute Wohnformen) und befinden sich im Übergang aus diesen Hilfeformen in ein eigenverantwortliches Leben oder leben bereits in eigenem Wohnraum. Care Leaver*innen können nachgehend eine ambulante Betreuung in Anspruch nehmen oder in anderen Hilfesettings (z. B. Jugendsozialarbeit oder Eingliederungshilfe weiter begleitet werden).
Zum Inhalt springen