Unterstuetzung

National Leaving Care Benchmarking Forum (NLCBF)

Das National Leaving Care Benchmarking Forum ist ein Zusammenschluss von lokalen Behörden, insbesondere von lokalen Jugendämtern, die zusammenarbeiten, um die Situation für Care Leaver*innen in England (Großbritannien) zu verbessern.

Das Forum wird von der Nichtregierungsorganisation Catch22 geleitet und überwiegend durch Mitgliedsbeiträge von den teilnehmenden kommunalen Behörden finanziert. Das Forum hat eine Lenkungsgruppe von zehn Vertreter*innen der lokalen Behörden und einer Vertretung aus dem Young People’s Benchmarking Forum, die eng mit dem Team bei Catch22 zur Entwicklung des Forums zusammenabreitet.

Es gibt also parallel zu dem Benchmarking-Forum von Fachkräften auch ein eigenes Forum für Care Leaver. Eine weitere Säule des NLCBF ist das Young Person’s Benchmarking Forum (YPBMF), ein Netzwerk für jugendhilfeerfahrene jungen Menschen, aus den teilnehmenden Kommunen, das jungen Menschen Beteiligung ermöglicht (siehe unten).

Das National Leaving Care Benchmarking Forum ist begrenzt auf den britischen Landesteil England, in dem fast 90 Prozent der lokalen Gemeinden Mitglied sind. Mit den Mitgliedsbeiträgen werden verschiedene Ressourcen und Aktivitäten des Netzwerks finanziert. Dazu gehören:

 

Veranstaltungen
Das NLCBF führt das ganze Jahr über Veranstaltungen für Fachkräfte durch, die sich auf den Austausch zu bewährten Praktiken und Modellen zur Begleitung des Leaving Care, die Beteiligung jugendhilfeerfahrener junger Menschen und den Austausch der neuesten politischen und wissenschaftlichen Entwicklungen konzentrieren. Jugendhilfeerfahrene junge Menschen werden kontinuierlich in allen Veranstaltungen und Diskussionsformaten beteiligt. Alle lokalen Behörden der NLCBF-Mitglieder haben Zugang zu diesen Veranstaltungen, von denen viele sowohl online als auch in Präsenz besucht werden kön-nen.
Netzwerken
Austausch zu guter Praxis, Kampagnenarbeit mit jugendhilfeerfahrenen jungen Menschen in Schlüsselbereichen, regelmäßige Konsultationen mit politischen Gremien und Möglichkeiten zur Einflussnahme auf die Entwicklungen auf nationaler Ebene.
Beratung und Website für die Mitglieder
Über eine Website haben die NLCBF-Mitglieder Zugriff auf eine Vielzahl an Materialien wie Toolkits, Checklisten oder Vordrucke sowie Weiterbildungsangebote, Beratungstermine und Kontaktinformationen, um Peer-Support und das Netzwerken zu erleichtern.
Politischer Einfluss
Enge Zusammenarbeit und regelmäßiger Austausch mit Länderbehörden und Ministerien, insbesondere auch mit dem National Implementation Adviser for Care Leavers at the Department for Education, zu den aktuellen Themen aus dem Forum, um politische Aktivitäten zu forcieren, wichtige Themen zu setzen und Lobbyarbeit zu leisten.
Digitalisierung

Eine weitere Säule des NLCBF ist das Young People’s Benchmarking Forum (YPBMF), ein Netzwerk für jugendhilfeerfahrene junge Menschen, aus den teilnehmenden Kommunen, das jungen Menschen Beteiligung ermöglicht.

Young People’s Benchmarking Forum (YPBMF)

Das Benchmarking-Forum für junge Menschen steht im Mittelpunkt der Arbeit und des Handelns des NLCBF. Mit dem YPBMF wird sichergestellt, dass die Stimmen der jugendhilfeerfahrenden jungen Menschen bei allen Veranstaltungen und Aktivitäten laut und deutlich zu hören sind und es Möglichkeiten zur Mitwirkung bei Entscheidungen und Prioritäten des Forums gibt. Die teilnehmenden Kommunen sind angehalten ihre jungen Menschen auf das YPBMF aufmerksam zu machen und eine Teilnahme zu fördern. 

Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, bestimmte Positionen als YPBMF Mitglied im NLCBF zu bekleiden. Das sind zum einen „Sessional workers“, die im NLCBF angestellt sind und das hauptamtliche NLCBF-Team erweitern und zum anderen sog. „Champions“, die ehrenamtlich die Sessional workers bei Veranstaltungen unterstützen.

Folgende Aktivitäten liegen in der Verantwortung des YPBMF:

YPBMF Veranstaltungen
Austauschtreffen, um über Erfahrungen zu sprechen und Ideen zu allgemeinen Themen, aktuellen Herausforderungen oder gemeinsamen Erfahrungen zu entwickeln.
Young Person's hub
Website für aktuelle Neuigkeiten, Termine und Materialien
YPBMF Botschaften
Die Sessional workers und Champions veranstalten im Rahmen der Events des NLCBF Sitzungen zum Austausch von jungen Menschen mit Fachkräften.
Gespräche mit Vertreter*innen aus der Politik und Entscheidungsträger*innen
Es gibt regelmäßig Möglichkeiten, bei Gesprächen mit Politik und Entscheidungsträger*innen dabei zu sein oder diese zu leiten, um eigene Themen zu setzen und aus der eigenen Erfahrung heraus Standpunkte einzubringen.
Jährliches „In their own Words Event”
In Verantwortung des YPBMF wird eine jährliche Veranstaltung organisiert, bei der es um das Zusammentreffen und den aktiven Austausch von jugendhilfeerfahrenen jungen Menschen und Entscheidungsträger*innen geht.

Das YPBMF ist eine strukturierte Beteiligungsmöglichkeit und bietet eine Vielzahl von Partizipationsmomenten für jugendhilfeerfahrene junge Menschen in einem Netzwerk aus engagierten Fachkräften und Kommunen.

Die Stimmen einiger junger Menschen, die sich im YPBMF engagieren, berichten in einer Podcastfolge von „The Relational Social Work Podcast“ von ihren Erfahrungen und Zugängen zum Forum.

Podcast “Young Person Bench Marking Forum: In Their Own Words” Folge 5, in englischer Sprache.

Einblick

An dieser Stelle sollen zwei besondere Praktiken vorgestellt werden, welche durch das National Leaving Care Benchmarking Forum etabliert wurden.

Personal Advisor*innen

Die Personal Advisor*innen sind kontinuierliche Ansprech- und Vertrauenspersonen für die jungen Menschen im Übergang und danach. Das Ziel ist, dass Personal Advisor*innen vor, im und nach dem Übergang, also in einer Phase, in der sich sonst zahlreiche Ansprechpartner*innen und Zuständigkeiten ändern, eine stabile Verantwortlichkeit für Care Leaver*innen bieten und  eine verlässliche Beziehung aufrechterhalten. Sie werden bereits frühzeitig, vor dem 18. Geburtstag, eingesetzt und in die Hilfe- und Übergangsplanung integriert. So kennen sie die Situation der jungen Menschen gut und können sie bei allen relevanten Fragen entweder direkt unterstützen oder ihnen helfen entsprechende Unterstützungsangebote zu suchen und zu nutzen. Diese Unterstützung kann bis zum 25. Lebensjahr reichen und wird durch ausgebildete Fachkräfte umgesetzt, welche bei der Kommune angestellt sind und mehrere junge Menschen begleiten. Sie unterstützen in verschiedenen Lebensbereichen, wie Wohnen, Bildung und Gesundheit, und sind bei Bedarf mit den jeweiligen zuständigen Ansprechpersonen für die jungen Menschen im Kontakt. Ein zentrales Arbeitswerkzeug für die Übergangsbegleitung ist der Pathway Plan.

Pathway Plan

Dieser Übergangsplan fokussiert persönliche Lebensziele, welche die Hilfemaßnahme und die Zeit danach berücksichtigen. Dabei stehen die individuellen Bedürfnisse und Ziele des jungen Menschen im Fokus und es wird partizipativ erarbeitet, wie sie Entwicklungsschritte, die sie im Übergang in ein eigenständiges Leben erreichen möchten, allein oder mit Begleitung umsetzen können/wollen. Der Pathway Plan kann kurz- und längerfristige Ziele, alternative Entscheidungsoptionen („Plan B“), Ideen und Zukunftsvisionen zu folgenden Themen beinhalten: Lebensziele, Finanzen, Wohnen, Bildung, Gesundheit, soziale Beziehungen, Persönlichkeit/Identität und Verselbstständigung im Allgemeinen. Der Pathway Plan hat damit eine andere Funktion als ein Hilfeplan. Es geht nicht nur um die Verwirklichung von Hilfezielen, sondern um die Sammlung von wichtigen Informationen über das eigene Leben, ToDos für den Übergang oder Zukunftsplänen. Der Pathway Plan kann in der Übergangsbegleitung immer wieder herangezogen werden und fortgeschrieben werden. Darüber hinaus enthält der Pathway Plan wichtige Ansprechpersonen, Daten und Termine. Der Pathway Plan hält außerdem für allen Bereichen die Selbsteinschätzung der jungen Menschen sowie die Einschätzung der Personal Advisor*in fest.

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Care Leaver*innen

Care Leaver*innen verfügen über Erfahrungen in stationären Erziehungshilfen (Jugendwohngruppen, Pflegefamilien oder andere betreute Wohnformen) und befinden sich im Übergang aus diesen Hilfeformen in ein eigenverantwortliches Leben oder leben bereits in eigenem Wohnraum. Care Leaver*innen können nachgehend eine ambulante Betreuung in Anspruch nehmen oder in anderen Hilfesettings (z. B. Jugendsozialarbeit oder Eingliederungshilfe weiter begleitet werden).
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